Die zentrale Grundnorm zu den Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien DIN EN ISO/IEC 17025:2018 fordert in Kapitel 7.6 die Ermittlung der Messunsicherheit. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil einer vollständigen Angabe eines Messergebnisses und stellt selbst ein Maßstab für die Qualität des Messergebnisses dar. Die Kenntnis der Messunsicherheit ist Voraussetzung für die Vergleichbarkeit und letztlich die Akzeptanz von Messergebnissen in Forschung, in der Industrie und im grenzüberschreitenden Warenverkehr.
Das Seminar behandelt das Konzept der Messunsicherheit in Verbindung mit der ebenfalls in der DIN EN ISO/IEC 17025:2018 beschriebenen Konformitätsbewertung.
Zielgruppe
Für wen ist dieses Seminar entwickelt
- Verantwortliche der Qualitätssicherung und Mitarbeitende im Labor, die Analysenverfahren entwickeln und validieren, Analysenergebnisse ermitteln, bewerten und validieren.
- Alle, die dies im Sinne der Forderungen der GLP/GMP, der DIN EN ISO 9001 oder der DIN EN ISO/IEC 17025 kommunizieren müssen.
Lernziele
Nach diesem Seminar
- können Sie selbständig die Messunsicherheit nach Bottom-Up Ansatz aus der ISO/IEC Guide 98-3 ("GUM") ermitteln und die einzelnen Standardunsicherheitskomponenten zur Optimierung der Mess- oder Prüfprozesse nutzen.
- sind Sie in der Lage, die Vertrauenswürdigkeit von Messergebnissen zu beurteilen und stellen die internationale Vergleichbarkeit von Messergebnissen sicher.
Programm
Einleitung
- Begriffe
- Regelwerke und Leitlinien
- Erwartungen nach DIN EN ISO/IEC 17025
Das Konzept der Messunsicherheit
- Vorgehensmodelle zur Ermittlung der Messunsicherheit: Bottom up
- Vorgehensmodelle zur Ermittlung der Messunsicherheit: Top down
- Standardunsicherheiten vom Typ A bzw. Typ B und deren Quellen
- Zusammenführung der Standardunsicherheiten zur kombinierten bzw. erweiterten Unsicherheit nach dem Prinzip der Fehlerfortpflanzung
Grundlagen für die Messunsicherheit
- Statistik
- Regressionsmodelle (linear, quadratisch), -koeffizienten und deren Unsicherheit
- Korrelationskoeffizient, Linearität, Ausreißer und Varianzen(in)homogenität
- Streuung in der Kalibrierung (Reststandardabweichung, Verfahrensstandardabweichung)
- Vertrauens- bzw. Vorhersagebereich in der Kalibrierung
Allgemeine Vorgehensweise zur Ermittlung der Messunsicherheit: bottom up
(Bestimmung der kombinierten Unsicherheit an einem Praxisbeispiel)
- Definition der Messgröße, Erstellen der Modellgleichung
- Evaluierung der Standardunsicherheiten aller Einflussgrößen
- Berechnung der kombinierten Standardunsicherheit und der erweiterten Unsicherheit
- Analyse des Fehlerbeitragindexes
Die Konformitätsbewertung
- Begriffsklärung
- Normen im Rahmen der Konformitätsbewertung
- Vorgehen bei der Konformitätsbewertung
- Bewertung von Risiken.
Besprechung von Beispielen
Diskussion: Fragen der Teilnehmenden
Mehr lesen Weniger lesenReferent
Das fanden Teilnehmende besonders gut:
Viele praxisbezogene Beispiele, sowie "Vorrechnungen", die insgesamt das Verständnis für die Inhalte erheblich erleichtert haben.
Sehr gute Strukturierung des Seminars und hohe Koompetenz des Seminarleiters.
Die Möglichkeit bei einer Online-Veranstaltung mit den anderen Teilnehmern in Kontakt zu treten war toll!
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Annette Simons
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