Die Digitalisierung von Laboren geht in aller Regel mit der Implementierung eines LIMS (Labor-Informations- und Management-Systemen) oder ELN (Electronic Lab Notebooks) einher. Während LIMS in allen Laboren mit Routineuntersuchungen eingesetzt werden, dienen ELN meist im Forschungsumfeld als Laborjournal und eignen sich damit auch für unstrukturierte Daten. LIMSe verarbeiten hingegen überwiegend strukturierte Daten vom Probeneingang, über die Untersuchung, bis hin zur Datenerfassung und Auswertung. In letzter Zeit haben große Fortschritte in Bezug auf die Geräteanbindung, die Datenauswertung und die Vernetzung mit anderen Systemen stattgefunden. Während heute einige Labore vor der Ersteinführung solcher Systeme stehen, lösen andere ihre bestehenden Systeme bereits durch eine neue Generation ab.
Labore sind oft hoch spezialisierte Funktionsbereiche. Im Zuge der Digitalisierung sind hier oft neben der Labor-Kompetenz auch IT-Fähigkeiten gefragt. Für die Digitalisierung von Laboren ist es unabdingbar, dass es Personen gibt, die beide Kompetenzen vereinen. Nur so können alle Potenziale erkannt und vollständig ausgeschöpft werden. Diese Doppelqualifikation ist heute gefragter denn je. Mitarbeitende können damit nicht nur eine hervorgehobene Rolle im eigenen Labor einnehmen, sondern auch ihren Marktwert erhöhen.
Unser Tipp
Übung macht den Meister.
Beschränken Sie sich nicht auf reine Theorie. Probieren Sie Dinge selbst aus. Es muss nicht gleich die 100% Lösung sein. Aber mit jeder Umsetzung lernen Sie dazu.
Zu Beginn einer LIMS-Einführung müssen die Anforderungen an das neue System definiert werden. Zu klären ist unter anderem welche Prozesse abgebildet und welche Geräte angebunden werden müssen. Im Anschluss wird aus der Vielzahl an Produkten am Markt das passende LIMS identifiziert. Erst dann beginnt die eigentliche Umsetzung, in der das LIMS an die eigenen Bedürfnisse angepasst wird.
Unser Tipp
Keine vorschnelle Systemauswahl!
LIMS-Anschaffungen sind teuer und aufwändig. Das neue System wird Ihre Arbeit im Labor für viele Jahre stark beeinflussen. Lassen Sie sich daher bei der Systemauswahl genug Zeit, um das für Sie beste System zu finden.
Um die Digitalisierung im eigenen Labor voranzubringen, bedarf es nicht immer gleich eines neuen allumfassenden Systems. Vielmehr gibt es zahlreiche Punkte, an denen man oft selbst und mit vertretbarem Aufwand ansetzen kann. Schon die Anbindung einzelner Messgeräte an bestehende Systeme kann viel händische Arbeit ersparen. Eine clevere Auswertung der Daten kann Kosten sparen und den Kundennutzen erhöhen. Wer ein papierloses Labor anstrebt, lernt früher oder später auch die Vorzüge digitaler Signaturen kennen.
Unser Tipp
Digitale Kompetenz verteilen
Wer sein Labor digitalisieren möchte, muss Digital-Kompetenz im gesamten Team haben. Verteilen Sie das Wissen auf mehrere Schultern, um Abhängigkeiten zu vermeiden.
LIMSe sind oft das Herzstück digitalisierter Labore. Dies bedeutet jedoch nicht, dass mit einem laufenden LIMS die Potenziale der Digitalisierung vollständig ausgeschöpft sind. Neue Technologien entstehen heute schneller als je zuvor und damit auch neue Möglichkeiten. Nur wer diese Möglichkeiten als erstes ausprobiert hat als First Mover einen strategischen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz.
Unser Tipp
Buzz Words hinterfragen!
Internet of Things (IoT), Artificial Intelligence (AI), Augmented Reality (AR) sind mehr als modische Trends. Sie werden auch im Labor ihre Bedeutung ausspielen. Eine intensive Beschäftigung damit ist daher zu empfehlen.
Ideal geeignet, um die Digitalisierung voranzutreiben sind Personen, die sich sowohl im Labor als auch mit IT und Digitalisierung auskennen. Diese Doppelqualifikation ist sehr gefragt und schwer zu finden. Der sinnvollste Weg ist daher, das eigene Laborteam fit im Thema Digitalisierung zu machen. Mit eigenen Digitalexpertinnen und -experten sind Sie für zukünftige Digitalisierungsprojekte ideal gewappnet.
Unser Tipp
Zuständigkeiten definieren!
Definieren Sie Zuständigkeiten und Aufgaben zur Digitalisierung im Team so konkret wie möglich.
Damit IT-Projekte zum Erfolg werden, bedarf es ausreichender Ressourcen sowie des entsprechenden Know-hows. Beides können externe Expertinnen und Experten mit einbringen. In einigen Projekten werden externe Berater und Beraterinnen nur gebraucht, um an den richtigen Stellen wichtige Entscheidungen abzusichern und unterstützende Tipps zu geben. In anderen Projekten werden sie hinzugezogen, um sowohl mit Ihrer Expertise aber auch durch operative Unterstützung das Projekt zu beschleunigen. Vom Anforderungsmanagement bis hin zur Implementierung unterstützen Sie unsere Berater und Beraterinnen gerne.
Unser Tipp
Projektleitung intern – Beratung extern!
Diese Aufteilung macht oft Sinn, denn Interne kennen Organisation und Prozesse besser, aber Externe sind unvoreingenommen und weniger „betriebsblind“.