Erfolgreiche Laborleitung umfasst heute vielfältige Managementaufgaben! An erste Stelle sind hier die Gestaltung und Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation des Labors wie auch die Leitung und Führung des Teams zu nennen. Neben einer effektiven und effizienten Arbeitsweise ist auch ein professionelles Management der Ressourcen von der apparativen Ausstattung über die Prüf- und Analysenmethoden bis zum QM-System wichtig. Ebenso sind Kosten und Finanzen im Blick zu halten, um Budgetplanungen zu erfüllen. Unabdingbar ist auch eine moderne Labor-IT und ein hoher Digitalisierungsgrad.
Zu den Aufgaben des Labormanagements gehören weiterhin die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards sowie die Entwicklung von Strategien zur Verbesserung von Arbeitsabläufen und Nachhaltigkeit. Schließlich ist auch eine gute interne wie externe Kommunikation wichtig für die Erreichung der Ziele des Labors.
Die Anforderungen an Qualität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Labor werden immer höher und die Leitungsposition erfordert immer mehr Management-Know-how. Weder Ausbildung zur Laborfachkraft noch Studium bilden dies ausreichend ab. Für die fachliche und organisatorische Führung eines Labors sind fundierte Kenntnisse zu den Themen Projektmanagement, Controlling, Rechtspflichten, Führung und Digitalisierung gefordert.
Unser Tipp
Kommunizieren Sie mit dem Team!
Regelmäßiger Kontakt mit den Mitarbeitenden hilft, den Fokus aufrechtzuerhalten und ermöglicht es, Fragen zu besprechen, bevor sie zu Problemen werden.
Um die steigenden Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Effizienz zu erfüllen, müssen Ressourcen und Prozesse optimiert werden. Hierzu zählen räumliche, apparative und personelle Ressourcen sowie organisatorische und messtechnische Prozesse. Von besonderer Bedeutung sind Durchlaufzeiten und Termintreue. Erreichbar wird all dies erst durch den gut geplanten Einsatz modernster Informationstechnologie, welcher nur durch fundierte Digitalkompetenz zu meistern ist.
Unser Tipp
Erst optimieren dann digitalisieren
Prozesse zu digitalisieren ist viel Arbeit. Wer erst digitalisiert und dann optimiert, macht die Arbeit doppelt.
Wer im Laborumfeld tätig ist, braucht für sich und sein Team fachspezifische Fortbildung. Ein gut geschultes Laborteam ist motivierter und produktiver, sichert die Qualität und entlastet die Laborleitung. Dazu muss der Schulungsbedarf ermittelt werden. Die Herausforderung besteht darin, den betrieblichen Bedarf mit den persönlichen Interessen und Stärken der Mitarbeitenden zur Deckung zu bringen. Dies kann die Grundlage für die langfristige Personalentwicklung bilden. Im Idealfall können Karriereziele durch berufsbegleitende Fortbildungen unterstützt werden.
Unser Tipp
Qualifikation zahlt sich doppelt aus!
Weiterbildung sichert nicht nur die Qualität im Unternehmen sondern stärkt laut einer McKinsey Studie auch die Bindung Ihres Personals an Ihr Unternehmen.
Prüf- und Kalibrierlaboratorien, die an einem Nachweis ihrer Kompetenz und Unparteilichkeit und an der Anerkennung ihrer Ergebnisse interessiert sind, sollten nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018-03 akkreditiert sein oder zumindest deren Anforderungen kennen, verstehen und erfüllen. Egal welche Funktion sie im Akkreditierungsprozess einnehmen oder anstreben - sei es als QMB, in der Laborleitung oder als Auditor:in - jede Rolle erfordert die passende Schulung, um sich das nötige Handwerkszeug für die berufliche Praxis systematisch und gründlich zu erarbeiten.
Unser Tipp
Leitung ist in der Pflicht!
QM kann nur erfolgreich sein, wenn sich die Leitung sichtbar, überzeugend und dauerhaft dafür einsetzt.
Es gibt viele Stellschrauben, um die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität im Labor zu verbessern: die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Automatisierung von Prozessen, Investitionen in moderne Technologie, die Reduzierung von Abfällen und Verbrauchsmaterialien, die Schulung und Entwicklung von Mitarbeitenden, die Optimierung der Laborauslastung aber auch die Verbesserung der Kundenbeziehung. Zur Bewertung dieser Stellschrauben benötigen Sie Grundwissen in Kostenrechnung, BWL und Controlling. Darauf aufbauend können Sie Strukturen und Prozesse hinsichtlich ihrer Effizienz und Kosten analysieren und daraus geeignete Maßnahmen ableiten.
Unser Tipp
Wichtige Kennzahlen
Um die Gesamtkosten zu minimieren, muss die Laborleitung die wichtigsten Kennzahlen kennen: Durchsatzrate, Bearbeitungszeit, Fehlerquote und Auslastung.
Sicherheit im Labor bedeutet mehr als Arbeitsschutz. Sie umfasst auch Rechtssicherheit sowohl für den Einzelnen als auch für das ganze Unternehmen, das sich an geltende Regeln und Normen halten muss. Hierzu ist ein Überblick über die relevanten haftungsrechtlichen gesetzlichen Regelungen notwendig, der u.a. die Aspekte des Arbeitsschutzes, der Hygiene und den Umgang mit Gefahrstoffen beinhaltet. Aber auch Nachhaltigkeit und IT-Sicherheit werden in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Unser Tipp
Routine kann hilfreich und gefährlich sein
Routine kann zu Nachlässigkeit und Betriebsblindheit führen und damit zur Gefahrenquelle im Laboralltag werden.