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07. Juli 2022
Erstmals seit 2018 traf sich vom 21. bis 24. Juni die internationale Laborbranche wieder live in München. Und da die Analytica dieses Jahr im Sommer stattfand und die Sonne schien, war die Konkurrenz durch die bayrischen Biergärten diesmal besonders groß. Was lag also näher, als die Messe selbst zum Biergarten zu machen und die Rasenflächen zwischen den Messehallen dafür zu nutzen, zumindest in der Mittagspause!

Im Gespräch an den Ständen überwog der Eindruck, dass es ähnlich wie vor Corona war - allerdings mit zwei Einschränkungen:
- Einerseits waren nicht alle Hallen komplett mit Ständen gefüllt, so dass diese verkleinert wurden und manche Standpositionen, die früher zentral in den Hallen lagen, dadurch in eine weniger frequentierte Randposition rutschten.
- Andererseits wurde das Messeende auf 16 Uhr am Freitag vorgezogen. Der Freitag war nun schon immer der am schlechtesten besuchte Messetag - und das hat sich dadurch wohl noch weiter verschärft. Ab 14 Uhr waren einige Aussteller schon mit Abbau beschäftigt und erste Stimmen wurden laut, die Messe auf 3 Tage zu verkürzen. Ob sich der enorme Aufwand für Auf- und Abbau für die Ausstellerfirmen aber für drei Tage noch lohnen würde, darf bezweifelt werden.
Beim Gang durch die Hallen wurden immer wieder drei große Trends deutlich:
Erstens natürlich die Digitalisierung, die weiter fortschreitet - auch bei der Messe selbst: die Analytica App war eine große Hilfe, die wesentlich funktionaler ist als die früheren Messekataloge. Gerade die Vorbereitung und Orientierung wurden sehr gut unterstützt, und die Option, Notizen und Fotos den Firmen zuzuordnen, ist sehr praktisch. Aber auch die Digitalisierung im Labor geht voran, was nicht zuletzt die Vielzahl der Anbieter von LIMSen (Labor-Informations-Management-Systemen) und Laborsoftware belegt.

Hand in Hand mit der Digitalisierung kommen nun Automatisierung und Robotik mit Riesenschritten: sei es integriert in fertige Applikationen beispielsweise zu Probenvorbereitung und Analytik,



Der dritte offensichtliche Megatrend ist die Nachhaltigkeit: Immer mehr Anbieter berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Produkten und Dienstleistungen - von der Reduzierung von Verbrauchsmaterial, Lösemitteln und Verpackungen über die Wiederverwendung von Gebrauchtgeräten


Alles in allem war es ein gutes Gefühl, nach vier Jahren wieder eine reale Analytica besuchen zu können. Die Frage, ob Präsenzmessen langfristig durch Digitalisierung und Nachhaltigkeitsdruck bedroht sind oder sich symbiotisch an diese Trends anpassen und damit sogar besser werden, bleibt vorerst offen.
Auf jeden Fall wird das Biergartenwetter bei der nächsten Analytica eher kühler werden, denn sie soll wieder im April stattfinden: vom 23.-26. April 2024!
Wer nicht so lange auf die nächste Präsenzveranstaltung warten und sich intensiver dem Megatrend Digitalisierung widmen will, dem empfehlen wir den Besuch des LIMS-Forums in Köln vom 11. - 12. Oktober 2022: die Fachtagung für Trends und Innovationen rund um LIMS und Labor-IT.